Martin Wolfram beerbt Boris Rozenberg als Bundesstützpunktleiter

Erstellt von sh Verein Wasserspringen 29.11.2023

Generationenwechsel im Dresdner Wasserspringen


Nach 20 Jahren beim Deutschen Schwimm-Verband (DSV) verlässt zum Jahresende mit Boris Rozenberg einer der erfolgreichsten Trainer das deutsche Wasserspringen. Der 63-Jährige war seit 2011 am Bundesstützpunkt Dresden und damit auch beim Dresdner SC tätig und krönte seine Karriere als Bundesstützpunktleiter zuletzt 2021 mit Olympia-Bronze seiner Athlet*innen Tina Punzel (DSC) und Lena Hentschel (Berlin).

„Die Grundlage meiner Entscheidung ist rein persönlich. Sowohl der DSC als auch der DSV brauchen neues Blut. Und ich wünsche ihnen auf diesem Weg von ganzem Herzen Erfolg“, erklärt Boris Rozenberg, der den Verband auf eigenen Wunsch verlässt und ab 2024 Cheftrainer der polnischen Nationalmannschaft wird.

Der gebürtige Ukrainer kam 2011 mit seinen beiden Sportlern Sascha Klein und Pavlo Rozenberg, der zugleich sein Sohn ist, vom Stützpunkt in Aachen nach Dresden. Seit 2008 war Rozenberg immer mit Athlet*innen bei den Olympischen Spielen vertreten und feierte mit Sascha Klein 2008 Olympia-Silber im Turm-Synchronspringen sowie 2021 mit Tina Punzel und Lena Hentschel Olympia-Bronze im Brett-Synchronspringen. Von 2006 bis 2022 gewann er mit seinen Sportler*innen (mit nur zwei Unterbrechungen 2007 und 2020) jährlich EM-Medaillen, davon 18-mal Gold! Seit 2011 war Boris Rozenberg zudem immer bei der WM vertreten und gewann mit Sascha Klein, Tina Punzel und Pavlo Rozenberg sechs Medaillen. Zu seinen erfolgreichsten Athleten gehörte zudem Martin Wolfram, den er dreimal in ein Olympisches Finale führte sowie zuletzt auch die High Diverin Iris Schmidbauer, die unter seiner Regie 2022 Europameisterin wurde.

"Sein Ehrgeiz, seine Konsequenz und die Disziplin, was den Umsatz vom Trainingsplan angeht, sind besonders hervorzuheben. Er hat vieles dem Sport untergeordnet. Durch die Kombination dieser Faktoren errangen die von ihm betreuten Sportler in Dresden derart viele Erfolge in den letzten gut 12 Jahren", lobt sein Trainerkollege Rainer Punzel.

Sein Nachfolger als Bundesstützpunktleiter in Dresden wird sein ehemaliger Schützling Martin Wolfram. Der 31-Jährige war nach seinem Karriereende 2022 zuletzt bereits als Trainer am Olympiastützpunkt in Dresden angestellt und betreute u.a. Nachwuchshoffnung Cora Schiebold beim DSC.

„Boris war der wohl wichtigste Trainer in meiner sportlichen Karriere und wohl auch in der Karriere von Tina und Sascha. Dass er Dresden verlässt, ist ein großer Verlust. Er war einer der besten Trainer, den wir in Deutschland je hatten. Aber wir wollen daraus lernen, was er uns beigebracht hat, und ich möchte meine Sportler zu ähnlichen Erfolgen führen. Veränderungen wirken zunächst immer gruselig, aber sie bieten uns auch Chancen. Es wird neue Talente geben, die in meine und Tinas Fußstapfen treten werden. Wir schauen daher mit einem traurigen Auge auf den Abschied von Boris. Aber er und seine Sprunglehre werden weiterhin Teil von Dresden sein. Auch wenn ich noch sehr grün hinter den Ohren bin als Bundesstützpunktleiter mit einem jungen Team, glaube ich daran, dass wir hier wieder etwas Gutes aufbauen und langfristig wieder erfolgreich sein können“, sagt Martin Wolfram.

 

 

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