Wir gratulieren unserer High Diverin zu PLatz 15 bei ihrer ersten Weltmeisterschaft nach der Babypause. Nach vier Sprüngen auf der Insel Sentosa standen für Iris 222,70 Punkte zu Buche. Damit rutschte sie im Vergleich zum Vortrag leider um zwei Plätze nach hinten und schaffte damit den Sprung unter die besten 14, die morgen noch einmal im Finale springen dürfen, nicht.
Trotzdem ist das eine enorm starke Leistung, nach der Babypause ein solches Comeback in dieser speziellen Sportart hinzulegen! Mit einer Wild Card war Iris bei der WM an den Start gegangen - auf der gesamten Reise begleitete sie ihre Tochter Leilani, die zuletzt mit Krankheit und Fieber zu kämpfen hatte und die Nächte für Mama und Kind daher sehr unruhig waren.
Iris Statement: Es tut weh. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Ich habe so hart trainiert, viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt und hatte große Hoffnungen, bei der Weltmeisterschaft endlich meine Sprünge so zeigen zu können, wie ich sie wirklich kann. Leider hat – bis auf meinen ersten Sprung – am Ende irgendwie nichts richtig funktioniert. Gerade meine Kürsprünge, die in den letzten beiden Wettkämpfen meine stärksten waren, gingen diesmal daneben – besonders mein Handstandsprung. Rückblickend glaube ich, dass ich wieder den gleichen Fehler gemacht habe wie bei früheren Weltmeisterschaften: Ich habe im Training vorher zu viel Energie gelassen und hatte dann an den Wettkampftagen nicht mehr genügend Kraft übrig. Ich habe in China schon hart trainiert und mir eigentlich vorgenommen, es in Singapur vor dem Wettkampf ruhiger anzugehen – sogar einen Pausentag einzuplanen.
Aber am Ende habe ich mich umentschieden und mich nicht an meinen Plan gehalten, weil es sich irgendwie nicht richtig angefühlt hat, bei einer Weltmeisterschaft nicht zu trainieren, wenn man nicht verletzt ist. Aber ganz ehrlich: Ein oder zwei Tage Pause wären wahrscheinlich genau das gewesen, was ich am meisten gebraucht hätte. Ich wollte es einfach wieder einmal so sehr, dass es diesmal endlich klappt. Dass ich mit meiner Leistung, mit meinen Sprüngen zufrieden sein kann. Und dabei habe ich nicht auf meinen Körper gehört. Da wäre es manchmal so hilfreich, einen Coach an der Seite zu haben, der einen bremst und sagt: „Hey, heute machst du besser nichts.“ Solche Entscheidungen alleine zu treffen, fällt mir oft schwer.
Am Ende bin ich 15. geworden – und das ist wirklich nicht das, was ich mir erhofft hatte. Ich wollte ins Finale, ich hatte sogar die Hoffnung, es in die Top 8 zu schaffen. Weil ich weiß, dass ich das kann. Was mich am meisten trifft, ist nicht die Platzierung, sondern das Wissen: Ich habe nicht mein Bestes gezeigt. Ich weiß, dass ich es besser kann. Ich habe es im Training gezeigt – und dieses Jahr auch schon in anderen Wettkämpfen bewiesen. Für die Zukunft nehme ich mir fest vor, noch besser auf meinen Körper zu hören. Vor allem jetzt als Mama dauert die Regeneration einfach länger – die Nächte sind kurz, ich schlafe nicht durch, und mein Körper erholt sich nicht mehr so schnell wie früher. Damit muss ich lernen, besser umzugehen.
Ich hoffe sehr, dass ich in zwei Jahren noch einmal die Chance bekomme, bei einer Weltmeisterschaft zu starten. Und dass ich es dann anders angehen kann: klüger, mit mehr Ruhe, mit mehr Vertrauen in das, was ich kann. Mit mehr Vertrauen in mich selbst – auch mitten im Trubel einer Weltmeisterschaft. Gerade jetzt tut es einfach weh. Und ich fühle mich niedergeschlagen. Aber das macht nicht all die harte Arbeit und den langen Weg bis hierher ungeschehen. Darauf kann ich stolz sein – und das bin ich auch: Dass ich es zur Weltmeisterschaft geschafft habe, zusammen mit meiner Tochter, die gerade 11 Monate alt geworden ist. Danke an alle, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Es bedeutet mir wirklich mehr, als ich sagen kann. ❤️