
Im stillen Gedenken nimmt der sächsische Volleyball Abschied von der ehemaligen Trainerin Erika Leonhardt. Frau Leonhardt ist am 8. November 2025 im Kreise ihrer Familie nach schwerer Krankheit im Alter von 87 Jahren friedlich eingeschlafen.
Frau Leonhardt prägte durch Courage, Entschlossenheit und fürsorglichen Sinn für die kleinen Dinge über 50 Jahre den mittelsächsischen Volleyball. Geboren 1938, spielte sie seit dem Beginn der 50er Jahre in der Mannschaft von Hans Töpfer bei Stahl Freital. Freital blieb auch ihr Wirkungskreis. Von 1976 bis 1989 war Frau Leonhardt, wie sie bis heute noch von allen ihren Schützlingen liebevoll gerufen wurde, als Übungsleiterin im TZ Freital tätig. Dort kümmerte sie sich aufopferungsvoll um die Jüngsten und brachte den 10-Jährigen nicht nur die ersten technischen Fähigkeiten bei, sondern auch wie Trikots ordentlich gefaltet werden mussten. Bis Ende der 90er Jahre setzte sie ihr Engagement bei der Abteilung Volleyball des Dresdner Sportclubs 1898 e.V. fort. Unzählige Talente erlernten des Volleyball-ABC bei ihr und reiften später zu Nationalspielerinnen heran. Ex-Nationalspielerin Heike Beier widmet einen besonderen Gruß in Erinnerung an eine besondere Frau:
„Im Jahr 1994 durfte ich bei Frau Leonhardt mein erstes Volleyballtraining beginnen - ein Moment, der meinen weiteren Weg entscheidend prägen sollte. Ihr Training war nicht nur lehrreich, sondern auch voller Freude und Begeisterung. Mit ihrer liebevollen, geduldigen und fürsorglichen Art verstand sie es, uns damals zehn- und elfjährigen Mädchen für die Volleyballwelt zu öffnen und neugierig zu machen.
Akkurates Training und ein präzises, gleichzeitig herzliches Auftreten zeichneten sie aus. Auch viele Jahre später, als ich in der Margon Arena spielen durfte, begegnete ich ihr immer wieder an ihrem Stammplatz. Diese kurzen Begegnungen, ihre freundlichen Worte und ihr beständiges Interesse bedeuteten mir viel.
Ich bin zutiefst dankbar, dass ich Frau Leonhardt kennenlernen durfte. Sie hat mir nicht nur die Liebe zum Volleyball vermittelt, sondern auch vorgelebt, was Leidenschaft, Hingabe und Menschlichkeit im Sport bedeuten können. Ihr Einfluss und ihre Wärme werden immer in Erinnerung bleiben.“
Christiane Fürst und Heike Beier