Sachsenpokal: Amateure müssen aufhören

Erstellt von ee Fußball 14.04.2021

Profivereine spielen allein weiter - DSC kritisiert Verfahrensweise

Der Dresdner SC 1898 hat sich mit drei Siegen, davon zwei Erfolgen gegen höherklassige Teams für das Landespokal-Achtelfinale sportlich qualifiziert. Hier wurde mit dem Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig ein spannender Brocken zugelost. Auf das Highlight-Spiel freuten sich Verein, Mannschaft, Unterstützer und Fans.

Infolge des aktuell geltenden Trainings- und Spielverbots für die Amateurvereine ab Oberliga abwärts erhielten die Amateurvereine einen Vorschlag vom Sächsischen Fußball-Verband sowie den Profivereinen, den Pokal unter Ausschluss der 10 Amateurvereine fortzuführen und mit den sieben Profivereinen zu beenden – die ihrerseits zum Teil noch gar nicht mitgespielt haben. Dafür erhalten die Amateurvereine eine finanzielle Entschädigung, die dem Erreichen des Viertelfinals entspricht.

Dem DSC ist ausdrücklich bewusst, dass die Interessenlage der einzelnen Vereine sehr unterschiedlich und die Situation in der Corona-Pandemie sehr schwierig ist und dass eine faire Lösung für die Pokaldurchführung gefunden werden muss. Dabei hätte man sich – wie andere Amateurvereine auch – eine Berücksichtigung ALLER Interessen gewünscht. Der Dresdner SC 1898 hat sich im Zuge der Gespräche für andere Lösungen stark gemacht (siehe auch: eigener Vorschlag), welche die sportliche Integrität des Wettbewerbs wahren und unter Umständen auch ein weiteres Abwarten ermöglicht hätten – andere Verbände machen es vor. Im Rahmen der Gespräche mit dem SFV wurden jedoch andere Lösungen komplett ausgeschlossen.

Bedenklich stimmt der eingeschlagene Weg der „Diskussionsführung“, was die Fußball-Abteilungsleitung des Dresdner SC 1898 mittels einer gesonderten Stellungnahme an den Sächsischen Fußball-Verband kommuniziert hat. Dabei wünscht sich der Verein vor allem auch, dass die Interessen der Amateurvereine Gehör finden und ernst genommen werden, getreu dem Motto „Unsere Amateure – echte Profis“.

Der SFV schiebt die alleinige Verantwortung für Wohl und Wehe aller verbliebenen Vereine im Landespokal den Amateuren zu. Die Amateurvereine stehen teilweise vor der Entscheidung, ihre Interessen zu verfolgen oder dafür verantwortlich zu sein, dass kein DFB-Qualifikant gemeldet werden kann und kein Verein finanziell entschädigt wird. Die Abteilungsleitung des Dresdner SC 1898 Fußball musste unter dem Eindruck der Pandemie und dem Druck des Verbandes eine Entscheidung treffen. Dabei wiegt die Verantwortung für die eigenen Mitglieder, Fans wie 1. Herren und Nachwuchs, für uns am höchsten. Schweren Herzens und mit großem Unmut wurde der Entschluss gefasst, sich den Schuh des alleinigen „Buhmanns“ nicht anziehen zu wollen und der Vorlage notgedrungen zuzustimmen.

DSC-Trainer Michael Wege äußert sich dazu: „Das Spiel, welches wir uns sportlich mühsam erarbeitet haben, wäre für unser Team und das gesamte Umfeld des Vereins ein riesiges Highlight gewesen – für manche Spieler vielleicht das letzte ihrer Karriere. Der Zwangs-Verzicht macht uns traurig – schade, dass über mögliche Alternativen nicht ernsthaft debattiert werden konnte.“

Im Rahmen der Diskussion hat sich der DSC 1898 ebenso dafür stark gemacht, dass alle Profivereine zukünftig schon ab der 1. Pokalrunde (und nicht erst vierten Runde) im Landespokal starten – so wie es andere vergleichbare Landesverbände schon praktizieren. Dies sorgt für Wettbewerbsgleichheit und mehr Highlights für die Amateurvereine. Dieser Vorschlag wurde im Rahmen der Task Force-Sitzung positiv angenommen, tauchte im Vertragstext nun aber nicht mehr auf. Der DSC wird den Verband daran messen, inwieweit dieses Versprechen gehalten wird und ob er in Zukunft auch die Verantwortung für die Amateurklubs übernehmen will.

Wie geht es weiter?

Sollten alle 17 Vereine dem Vertragstext des Verbandes bis zum heutigen Tag zustimmen, wird der Sachsenpokal ohne die Amateurvereine und ausschließlich mit den sieben Profivereinen fortgesetzt.

zurück zur Übersicht