Pressespiegel: "Dresdner Wasserspringer fahren komplett zur WM"

Wasserspringen 18.07.2015

Wasserspringer Martin Wolfram findet einen Ausflug mit der ganzen Trainingsgruppe richtig cool. „Vor allem, wenn er zur Weltmeisterschaft nach Kasan führt. Das gab es bei uns noch nie und geht bestimmt ins Geschichtsbuch ein“, sagt der 23-Jährige vom Dresdner SC, der gemeinsam mit Synchron-Weltmeister Sascha Klein, der EM-Zweiten Tina Punzel sowie den beiden Debütanten Louisa Stawczynski und Timo Barthel an diesem Sonntag in den Flieger nach Russland steigen wird.

Wie schon bei der Europameisterschaft vor wenigen Wochen in Rostock ist der DSC erstmals mit fünf Athleten beim Saison-Höhepunkt vertreten und stellt damit nach dem Berliner TSC, der sieben Teilnehmer entsendet, die zweitstärkste Fraktion im 14-köpfigen Aufgebot des Deutschen Schwimmverbandes (DSV). Die beiden restlichen Aktiven kommen vom SC DHfK Leipzig. „Das zeigt die Qualität unseres Stützpunktes. Die Talente haben jeden Tag die Weltspitze vor Augen und wir in unserer Trainingsgruppe pushen uns gegenseitig. Da gibt es keinen Neid, die Stimmung ist bestens und deshalb freuen wir uns auch, dass wir mit der gesamten Trainingsgruppe zur WM fliegen“, betont Turm-Europameister Martin Wolfram, der sich nach langer Leidenszeit eindrucksvoll zurückgemeldet hat. 

Dass er sich in jeder Trainingseinheit in den vergangenen Jahren immer an seinem einstigen Vorbild Sascha Klein orientieren konnte, sieht auch Bundesstützpunktleiter Frank Taubert als eines der Erfolgsgeheimnisse: „Wir hatten in Dresden immer gute Turmspringer. Als dann nach dem Abschied von Annett Gamm ein kleines Loch entstanden war, gab es die glückliche Fügung, dass Sascha Klein mit seinem Trainer Boris Rozenberg von Aachen nach Dresden kam. Beide sind Weltklasse und natürlich war Sascha von Anfang an eine Leitfigur für die jüngeren Sportler, die solche Vorbilder brauchen. 

Inzwischen haben sich Martin Wolfram und Tina Punzel ebenfalls eine Führungsrolle erarbeitet und nehmen diese Verantwortung auch wahr“, sagt Taubert, der einen zweiten Aspekt für entscheidend hält: „Der ausschlaggebende Faktor für den Aufschwung in der vergangenen Jahren war die absolute Teamarbeit der Trainer. Für uns standen nie einzelne Namen im Vordergrund, sondern der gemeinsame Erfolg. Das beginnt bei der Sichtung und endet bei unseren Spitzenkadern. Alle ziehen an einem Strang, auch weil sie wissen, wenn keine Leistung kommt, ist der Stützpunkt in Gefahr.“ 

„Es ist schön zu sehen, dass mit Louisa Stawczynski und Timo Barthel jetzt zwei Nachwuchsathleten reinschnuppern und erste internationale Erfahrungen bei den Großen sammeln. Da stehen wir Älteren gern immer für Tipps zur Verfügung“, meint der 29-jährige Klein, der nach den Olympischen Spielen in Rio seine Karriere beenden will.

Astrid Hofmann, DNN vom 17.07.2015

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