Gold-Tag bei der EM

Wasserspringen 23.06.2013

Tina Punzel wird überraschend Europameisterin vom 3 m-Brett. Anschließend holen auch Patrick Hausding und Sascha Klein im Turm-Synchron Gold.

Damit war wirklich nicht zu rechnen. Die 17-jährige Dresdnerin bezwang bei ihrer ersten Wassersprung-EM überraschend die große Favoritin und holte Gold vom Drei-Meter-Brett.

 

 

 

 

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  Erstaunliche Nervenstärke: Tina Punzel bei einem ihrer Finalsprünge. <figcaption >Erstaunliche Nervenstärke: Tina Punzel bei einem ihrer Finalsprünge. </figcaption><figcaption />

©dpa

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Rostock. Nachdem das Überraschungsgold sicher und die große Favoritin geschlagen war, vergoss Tina Punzel in den Armen ihres Freundes ein paar Freudentränchen. Als dann zum ersten Mal überhaupt die deutsche Hymne für die 17 Jahre alte Wassersprung- Europameisterin erklang, war die Schülerin ähnlich cool wie bei ihrem Wettkampf vom Drei-Meter-Brett. „Ich habe einfach Spaß gehabt und versucht, mich nicht ablenken zu lassen“, sagte Punzel. Die Dresdenerin holte am Samstag bei der Heim-EM in Rostock den ersten deutschen Sieg. „Traumhaft, ich freue mich riesig“, sagte Christa Thiel, die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes.

Punzel holte gleich bei ihrem EM-Debüt ihren ersten großen Titel. „Damit hätte ich nie gerechnet. Ich habe noch nie bei irgendeiner internationalen Meisterschaft ganz oben gestanden, auch in der Jugend nie“, sagte sie. Um 4,85 Zähler lag Punzel vor Favoritin Tania Cagnotto aus Italien. Bronze ging an die Russin Nadeschda Baschina. Punzel war als Vorkampf-Siebte ins Finale gegangen und holte nun den ersten deutschen Europameister-Titel vom Drei-Meter-Brett seit dem Sieg der Leipzigerin Brita Baldus vor 20 Jahren.

 

Die Schülerin hatte zuvor bei ihrem EM-Debüt mit Sascha Klein Team-Silber geholt. Nun gewann sie die insgesamt achte DSV-Medaille dieser EM. Punzel lag von Beginn an auf Medaillenkurs und bewies erneut ihre erstaunliche Nervenstärke. Nach dem vierten von fünf Sprüngen übernahm sie die Führung, Cagnotto konnte nicht mehr kontern.

 

Zuschauen schlimmer als springen

„Ein Sprung nach dem anderen hat geklappt. Ich habe versucht alles auszuschalten und mich von nichts ablenken zu lassen“, erklärte Punzel. Für ihren Freund Oliver Homuth, EM-Dritter vom Ein-Meter-Brett, war „zuschauen schlimmer als springen. Ich war nervöser als sie. Ich freue mich, dass sie das umsetzen konnte, was sie im Training zeigt.“

 

Bei drei noch ausstehenden Wettbewerben in der Neptunschwimmhalle haben die deutschen Springer nun schon mehr EM-Medaillen gewonnen als im Vorjahr. Bislang gab es einmal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze. Das Synchron-Paar Patrick Hausding/Sascha Klein hat am Nachmittag (17.05 Uhr/ZDF) Gold-Chancen vom Turm.

 

Dass Wasserspringen auch vom Drei-Meter-Brett schmerzhaft sein kann, zeigte der missglückte Sprung der Niederländerin Inge Jansen. Sie rutschte beim Anlauf ab, die Flugbahn ihres zweieinhalbfachen Auerbachsaltos veränderte sich und Jansen knallte mit dem Rücken auf das Wasser. Erst nach etwa einer halben Minute konnte sie aus dem Becken steigen, sie setzte aber den Wettkampf fort. Die 16-jährige Friederike Freyer (Leipzig) war als 21. im Vorkampf gescheitert. (dpa)

SZ online

 

 

Zweimal EM-Gold: Synchron-Duo und 17-jährige Punzel

Marc Zeilhofer, dpa

 Tina Punzel

     

  • Foto: dpa
    Tina Punzel holte gleich bei ihrem EM-Debüt ihren ersten großen Titel. Foto: Jens Büttner

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Rostock (dpa) - Ein Gold kam fast aus dem Nichts, das andere war schon gute Tradition. Die deutschen Wasserspringer hatten am vorletzten Tag der Heim-EM in Rostock den richtigen Dreh raus. Die erst 17-Jährige Tina Punzel aus Dresden gewann bei ihrem EM-Debüt völlig überraschend vom Drei-Meter-Brett vor Italiens Sprungstar Tania Cagnotto.


Patrick Hausding und Sascha Klein erfüllten die Erwartungen und wurden im Synchron-Wettbewerb vom Turm zum sechsten Mal in Serie Europameister - ein Novum in der Wassersprung-Welt. 4,44 Punkte lagen die Olympia-Zweiten von 2008 vor den starken Russen Victor Minibajew und Artjom Tschesakow. Selbst deutlich weniger Training als in den Vorjahren aufgrund diverser Verletzungen Kleins konnte das Duo nicht von seinem europäischen Erfolgsweg abbringen. Die beiden hatten seit der Olympia-Enttäuschung von London erst einen Wettkampf zusammen bestritten.


«Wir sind sehr stolz, dass wir das so hinkriegen und hoffen, dass wir nächstes Jahr den siebten Titel schaffen», sagte Klein mit Blick auf die EM 2014 in Berlin. «Es ist jedes Mal ein hammerharter Wettkampf», erklärte Klein.


«Die beiden Jungs haben Tinas Welle aufgenommen. Das macht uns hoffnungsvoll und lässt uns mit einem gewissen Selbstvertrauen in Richtung WM gucken», meinte Bundestrainer Lutz Buschkow.


Als zum ersten Mal überhaupt für Punzel eine deutsche Hymne erklang, war die Schülerin ähnlich cool wie bei ihrem Wettkampf vom Drei-Meter-Brett. «Ich habe einfach Spaß gehabt und versucht, mich nicht ablenken zu lassen», sagte Punzel. «Traumhaft, ich freue mich riesig», sagte Christa Thiel, die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes über das erste Gold für die Gastgeber nach zuvor drei Silber- und vier Bronzemedaillen. Punzel holte gleich bei ihrem EM-Debüt ihren ersten großen Titel. «Damit hätte ich nie gerechnet. Ich habe noch nie bei irgendeiner internationalen Meisterschaft ganz oben gestanden, auch in der Jugend nie», sagte sie. Um 4,85 Zähler lag die Schülerin vor Favoritin Cagnotto.


Punzel war als Vorkampf-Siebte ins Finale gegangen und holte nun den ersten deutschen Europameister-Titel vom Drei-Meter-Brett seit dem Sieg der Leipzigerin Brita Baldus vor 20 Jahren. Die Schülerin hatte zuvor mit Sascha Klein Team-Silber geholt. Punzel lag von Beginn an auf Medaillenkurs und bewies erneut ihre erstaunliche Nervenstärke. Nach dem vierten von fünf Sprüngen übernahm sie die Führung, Cagnotto konnte unter dem Jubel der Zuschauer in der Neptunschwimmhalle nicht mehr kontern. «Ein Sprung nach dem anderen hat geklappt. Ich habe versucht alles auszuschalten und mich von nichts ablenken zu lassen», erklärte Punzel. Für ihren Freund Oliver Homuth, EM-Dritter vom Ein-Meter-Brett, war «zuschauen schlimmer als springen. Ich war nervöser als sie. Ich freue mich, dass sie das umsetzen konnte, was sie im Training zeigt.»


Für eine Schrecksekunde sorgte die Niederländerin Inge Jansen, die mit dem Rücken auf das Wasser knallte. Sie setzte aber den Wettkampf fort. Die 16-jährige Friederike Freyer (Leipzig) war als 21. im Vorkampf gescheitert.


© DNN-Online, 22.06.2013, 18:57 Uhr

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