Erst beäugt, dann gut aufgenommen

Erstellt von Kevin Joite Leichtathletik 25.06.2020

Bericht von Kevin Joite aus Kienbaum

Der Deutsche Hallenmeister über 400m, Kevin Joite, berichtet aus dem Trainingslager der Nationalmannschaft in Kienbaum.

Ein typischer Trainingstag begann mit dem Frühstück um 8 Uhr. Da ich kein Frühaufsteher bin, habe ich meistens bis 7:50 Uhr geschlafen, um die Regeneration möglichst lange auskosten zu können. Beim Essen herrschten aufgrund von Corona strenge Regeln und es durfte nur eine bestimmte Anzahl an Sportlern im Speisesaal anwesend sein.

Die erste Trainingseinheit hatten wir um 10 Uhr. Dabei standen oft Schnelligkeits- und Krafteinheiten auf dem Programm. Eine Einheit, die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist waren die 2x 150m - 300m. Solche Einheiten sind für uns 400m Läufer typisch, weil sie die notwendige Tempohärte antrainieren. Im Anschluss an die Vormittagseinheit ging es meistens in die Eistonne, um die Regeneration anzuregen. Nach dem Mittagessen und ausgiebigen Mittagsschlaf folgte dann an intensiven Tagen die zweite Einheit.

In Kienbaum hat die komplette 400m-Nationalmannschaft trainiert. Da ich erst seit diesem Jahr dem Männer-Bundeskader angehöre, wurde ich erst einmal skeptisch beäugt. Nach den ersten Trainingseinheiten merkten die anderen Sportler jedoch, dass ich bei den Einheiten mithalten konnte, was ein hochwertiges Training möglich machte.

In den nächsten Monaten gilt es, meine Form auf die Bahn zu bringen. Dazu dienen die Rennen in Berlin am 3.7., in Dresden am 10.7. sowie in Wetzlar und Regensburg, wo sich vor den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig nochmal die komplette Nationalmannschaft zu einem Schlagabtausch trifft.

Meine Ziele für diese Saison sind, mich weiterzuentwickeln und in der Deutschen Männerspitze über 400m zu etablieren. Ein Traum wären 2021 die Olympischen Spiele, wobei es aber erstmal darum geht, überhaupt eine Deutsche 4x400m Staffel an den Start zu bringen. Ich freue mich schon auf die kommenden Rennen, auch wenn diese Saison aufgrund von Corona etwas anders ist.

Video: Dr. Tobias Alt vom OSP Westfalen

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