Der Sieg lag auf der Brust

Erstellt von mh Gewichtheben 21.01.2018

DSC-Heber ergattern 1 Punkt aus dem Derby

Es war Werbung für den Gewichthebersport, was am 20. Januar 2018 ab 13 Uhr in der DSC-Halle ablief. Erst mit dem letzten Versuch wurde das Elbederby zwischen dem Dresdner SC 1898 e.V. und den Gästen vom Riesaer AC 1969 e.V. entschieden. Mit 1 zu 2 Punkten mussten sich die Rot-Schwarzen äußerst knapp geschlagen geben.

„Egal, was sich Robert für seinen 3. Versuch wünscht, ich nehme mir jetzt einfach einmal heraus, 134 Kilo auf das Eisen stecken zu lassen.“ Durch diese Anmoderation erfuhren die Zuschauer über den Hallensprecher von der letzten Last im Derbykampf.

Nun hielt es keinen DSC-Fan mehr auf dem Stuhl. Kapitän Robert Kießling folgte der „Aufforderung“ des Sprechers und ließ tatsächlich die Heberstange mit diesen Kilos bepacken. Das DSC-Eigengewächs steigerte damit vom 2. auf den 3. Versuch um 6 Kilogramm. Damit hätten die Landeshauptstädter nach der Teildisziplin Stoßen auch den zweiten Punkt aus dem Derby mitnehmen können. Und als würden alle Zuschauer selbst mitheben, brüllten sie Robert aus der Gewichtheberhocke.

Als er mit den 134 kg auf der Brust wirklich aufstand, war dem Rivalen elbabwärts kurzerhand der Atem weggeblieben. Dies wiederfuhr aber auch dem Wirtschaftsingenieurstudenten kurz vor dem Ausstoß und dadurch musste er der Last Tribut zollen.

„So wird’s am Ende gemacht. Mit wenigeren Fehlversuchen gewinnt man eben dieses Derby“, schätzte Robert Kießling die 1.152,93 zu 1.159,30 Punkte-Niederlage vor dem Publikum ein.

Aber nicht nur der DSC-Kapitän haderte mit dem Wettkampfverlauf. Während die einzelnen Heberergebnisse auf der Bühne präsentiert wurden, waren die beiden Dresdner Trainer Bernd Richter und Michael Hennig in einem Gespräch vertieft. „Es war eine unnötige Niederlage. Den Kampf haben wir leider taktisch verloren. Als Trainer sollte ich dem durchaus verständlichen Ehrgeiz des Sportlers, vor dem eigenen Publikum an die Grenzen zu gehen, nicht nachgeben. Bernd und ich hätten da energischer durchgreifen müssen. Einige Steigerungen, besonders im Reißen, waren unnötig riskant. Jedes kleine Kilo mehr, welches wir unserem Robert mitgeben, hilft ihm am Ende den entscheidenden dritten Versuch gültig zu gestalten“, grübelte Trainer Hennig mit seiner eigenen Leistung und entschuldigte sich öffentlich bei der Mannschaft.

Dieser Selbstkritik gebührt es Hochachtung zu schenken und nach den anderen Wettkampfergebnissen steht beim Ex-Vizeweltmeister jetzt eines fest: „Bei mir ist der Ehrgeizling jetzt auch durchgekommen“.

Und dieser wird am 10. März im Heimkampf gegen das ONe-Team benötigt, wenn es dann im direkten Vergleich um den Einzug in das Landesliga-Finale geht.

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