112 km bei Mistwetter unterwegs

Erstellt von sh Leichtathletik 26.05.2020

Erik Haß rennt den Malerweg durch die Sächsische Schweiz

112 Kilometer lang ist der Malerweg von Pirna in die Sächsische Schweiz und wieder zurück zum Pirnaer Marktplatz. Der Malerweg zählt zu den schönsten Wanderwegen in dieser Region. Diese Strecke ist unser Lauftrainer Erik Haß am Wochenende gerannt. 19 Stunden war er insgesamt unterwegs, ungefähr 15 Stunden davon ist er gerannt bzw. zügig gewandert. Und das bei absolutem Mistwetter. "Schon als ich um vier Uhr morgens in Pirna-Liebetal losgerannt bin, hat es geregnet. Aber das war mir egal. Die wunderschöne Landschaft hat für alles entschädigt, zum Beispiel als ich morgens gegen sieben allein im Nebel über die Basteibrücke gerannt bin", berichtet Erik von seinem besonderen Samstag.

Wie er auf die verrückte Idee kam? "Ich teste gern meine Grenzen aus. Und momentan habe ich als Trainer eine Situation, die so in den nächsten 20 Jahren vielleicht nicht wieder kommt - wettkampffreie Wochenenden aufgrund der Corona-Pandemie. Da kann man schon mal auf verrückte Ideen kommen."

Nach 80 km wollen die Oberschenkel nicht mehr

Bis ins Kirnitzschtal und zum Großen Winterberg lief Erik und wurde auf seinem Weg größtenteils abwechselnd von zwei befreundeten Tritahleten begleitet. "Nach 80 Kilometern haben die Oberschenkel stark gezuckt und meine Füße waren extrem aufgequollen. Der Körper wollte eigentlich nicht mehr, aber der Kopf hat gesagt: Lauf weiter."

Gegen 22.30 Uhr lief Erik am Pirnaer Markztplatz nach 112 Kilometern tatsächlich über seine persönliche Ziellinie. In Empfang nahmen ihn dort auch seine Freundin und seine kleine Tochter sowie Trainingskollegen vom DSC. Was er da gefühlt hat? "Eigentlich nicht mehr viel", erzählt er drei Tage später lachend.

Mit seinem unbändigen Willen ist er auf jeden Fall ein echtes Vorbild für seine Trainingsgruppe beim DSC.

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