Was für ein Krimi: DSC legt mit dramatischem 3:2-Sieg in Finalserie vor

20.04.2015

Das war nichts für schwache Nerven: Der Dresdner SC hat mit einer tollen Moral und einem unglaublichen Kampfgeist für die Führung in der Finalserie gesorgt.

Im ersten Endspiel der Play-offs der Volleyball Bundesliga besiegte das Team von Trainer Alexander Waibl Allianz MTV Stuttgart mit 3:2 (23:25, 25:16, 23:25, 25:22, 15:7). Die Fans hatten mir ihrem Kommen vorgelegt und dafür gesorgt, dass die Margon Arena zum sage und schreibe elften Mal in dieser Saison ausverkauft war. Kristina Mikhailenko ließ dann nach dramatischen 123 Minuten die 3000 Zuschauer jubeln, als sie den zweiten Matchball zum Sieg verwandelte und das nach einem 1:2-Satzrückstand.

Völlig verdient wurde sie anschließend mit der goldenen MVP-Medaille geehrt, Stuttgarts Libera Tamari Miyashiro bekam Silber. Getragen von der erneut tollen Stimmung in der Halle, musste der DSC gleich zwei Mal einem Satzrückstand hinterher laufen. „Es war ein ganz enges Spiel, in dem wir aber zum Glück in der entscheidenden Phase unseren besten Volleyball gezeigt haben“, sagte Alex Waibl kurz nach dem Spiel.

Der Coach schickte die gleichen sieben Spielerinnen aufs Feld, die es auch im Halbfinale gegen Wiesbaden schon gerichtet hatten. Ähnlich wie im entscheidenden Spiel 3 gegen Wiesbaden, hatte der DSC zunächst Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Stuttgart präsentierte sich aggressiv und ging mit 5:2 in Führung. Zwar hatte der Gastgeber zu den beiden technischen Auszeiten mit 8:5 und 16:15 die Nase vorn, doch das reichte nicht zum Satzgewinn. Stuttgart griff trotz schlechterer Annahme gut an, leistete sich weniger Fehler im Aufschlag und Renata Sandor schmetterte zum 1:0.

Den zweiten Satz diktierte der DSC von Beginn an. Zwar stand die Annahme nicht glänzend, doch vor allem im Block und im Aufschlag legte der deutsche Meister zu. Alex Waibl nahm erstaunlich früh beim 6:5 eine Auszeit, lag damit aber goldrichtig. Denn fünf Punkte in Serie zwangen wiederum Stuttgarts Coach Guillermo Hernandez zum Timeout. Der Titelverteidiger spielte sich förmlich in einen Rausch, alles funktionierte nun und mit einem Block gegen Sandor sorgte Lisa Izquierdo für den 1:1-Ausgleich.

 Der dritte Durchgang war nichts für schwache Nerven. Denn die Fans in der Margon Arena sahen ein munteres Auf und Ab ihrer Mannschaften. Mit Problemen in der Annahme und im Angriff geriert der Gastgeber mit 5:9 ins Hintertreffen. Doch dann schlug wieder die Stunde von Krissy, die mit einem Ass das 9:10 besorgte und zwei Angriffe zum 10:10 und zum 11:10 folgen ließ. Bis zum 14:12 konnte das Waibl-Team den Vorsprung halten, kassierte dann aber einen 0:4-Lauf. Beim 22:19 schnupperte der souveräne Hauptrundenerste an der Satzführung, doch mit zwei Fehlern im Angriff und einem Fehler in der Annahme „schenkte“ der DSC die 23:21-Führung her.

 Im vierten Satz war es lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen beider Mannschaften. Dem DSC gelang es ab dem 15:15 jedoch, sich auf 21:17 abzusetzen. Zwei Satzbälle konnte der Pokalsieger in der Endphase noch abwehren, doch erneut war es Krissy, die zum 2:2 schmetterte.

 Also musste der Tiebreak entscheiden und in dem war der DSC, wie schon im Rückspiel der Hauptrunde in Stuttgart, hellwach. Ein Ass von Izzy, ein Punkt von Krissy und ein Block gegen Kim Renkema zwangen den MTV beim 3:0 zur ersten Auszeit. Die zweite war beim 8:3 ausgebraucht und Krissy legte mit einem Ass nach, auch Shanice schmetterte erfolgreich – 10:3. Renata Sandor wehrte den ersten Matchball noch ab, doch den zweite verwandelte – na, wer wohl? Na klar, Kristina Mikhailenko!

 Nun hat der DSC die Woche Zeit, sich von diesem Krimi zu erholen, die Akkus aufzuladen und sich auf Samstag, den 25. April vorzubereiten. Denn dann steigt um 19.30 Uhr das Rückspiel in der bereits ausverkauften (2100 Zuschauer) SCHARRena in Stuttgart.

 


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