DSC-Journal 4/2014 erschienen

Wasserspringen 02.02.2015

Diesmal vom Wasserspringen: Martin Wolfram hasst das Wort „Geduld“

Martin Wolfram blickt wieder optimistisch in die Zukunft. Der 22-jährige DSC-Wasserspringer hat eine lange Leidenszeit hinter sich und kämpft sich derzeit zurück in die Weltspitze. Zur Erinnerung: Bei den Olympischen Spielen in London verletzte er sich im Finale vom Zehnmeterturm an der rechten Schulter schwer, wurde eine Woche danach operiert. Es dauerte fast ein halbes Jahr, bis er wieder ins Wasser konnte. Deshalb bestritt Wolfram 2013 als Übergangslösung nur Wettkämpfe vom Brett. Das allerdings sehr erfolgreich - bei der EM holte er Silber von 1 m und auch mit Platz acht bei der WM war er sehr zufrieden.
Doch im Oktober 2013 begann die linke Schulter zu schmerzen, im November musste sich der Schützling von Boris Rozenberg erneut operieren lassen. „Es hat vier Monate gedauert, bis ich in der Reha so weit war, nur vom Beckenrand ins Wasser zu springen. Mein Trainer hat von Anfang an die klare Richtung ausgegeben, dass die Rückkehr auf den Turm absolute Priorität besitzt. Ich sollte mich nicht mit Sprüngen vom Brett verzetteln, zumal das Einmeterbrett keine olympische Disziplin ist“, erzählt der Dresdner, der die Zeit für einen Bundeswehrlehrgang nutzte und seine Aufgaben als Aktivensprecher der Wasserspringer wahrnahm. Inzwischen gab er diesen Posten ab. „Ich muss mich jetzt voll und ganz auf den Sport konzentrieren, deshalb übernahm das der Berliner Patrick Hausding“, sagt Wolfram. Im Vordergrund stand immer die intensive Reha: „Ich habe versucht, mit gezielten Übungen die  Schulter zu stabilisieren. Ein spezielles Training an den Ringen, das Turntrainer Volker Parsch mit mir durchführt, hilft mir sehr“, berichtet Martin Wolfram von seinem mühsamen Weg zurück. „Ich hatte gehofft, dass alles etwas schneller geht. Manche Dinge muss man fast wieder neu erlernen. Die technischen Feinheiten, die fallen mir manchmal noch schwer. Man braucht schon sehr viel Durchhaltevermögen. Das am meisten strapazierte, aber von mir gehasste Wort in dieser Zeit war und ist GEDULD. Manchmal war das schon grenzwertig und ich hatte Angst, ob ich es je wieder in die Weltspitze schaffe“, gibt er zu. Aber schon bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Dezember, als er sensationell vom Dreimeterbrett gewann, gelang ihm ein überragendes Comeback. Vom Turm belegte er einen guten zweiten Platz. „Die Schulter hält“, freute er sich und zuletzt konnte er im Trainingslager in Berlin schon wieder den Dreieinhalb-Auerbachsalto in sein Programm aufnehmen. „Ein Drittel meiner Wettkampfserie steht. Es ist schön, dass es vorwärts geht. Ich bin gewappnet für die Deutsche Wintermeisterschaft im Februar in Berlin und auch für den Springertag in Rostock“, sagt er hoffnungsvoll. Es sind wichtige Schritte auf dem Weg zu seinen großen Zielen in diesem Jahr – der EM im Juni in Rostock und der WM im August in Kasan.
ah

 

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Acht DSC-Athleten im Sachsen-Team für Rio

Mit den beiden Leichtathleten Jenny Elbe und Lars Hamann, den Wasserspringern Tina Punzel, Sascha Klein und Martin Wolfram, den Volleyballerinnen Lisa Izquierdo und Louisa Lippmann sowie Beachvolleyballerin Anni Schumacher wurden acht Sportlerinnen und Sportler des DSC vom Landessportbund Sachsen in das „Team Rio 2016“ berufen.
Insgesamt gehören derzeit 71 Athleten diesem Team an. Der LSB unterstützt diese Kader mit finanziellen Zuwendungen für Trainings- und Wettkampfreisen, damit sie sich optimal auf die Olympischen Spiele in zwei Jahren vorbereiten können. Unter den Auserwählten befinden sich mit Hürdenläufer Georg Fleischhauer oder den Volleyballerinnen Mareen Apitz, Stefanie Karg oder Heike Beier auch einige ehemalige DSC-Athletinnen und Athleten.
Zudem berief die Stiftung Sporthilfe Sachsen des LSB insgesamt 24 Nachwuchssportlerinnen und Sportler aus 16 Sportarten in ihr Team „Talente für Olympia“. Die Aufnahme ist mit einer monatlichen Unterstützung für ein Jahr verbunden. Aus unserem Verein erhielten diese unter anderen Beachvolleyballerin Sandra Seyfferth und die beiden Wasserspringer Josefin Schneider und Timo Barthel.

TOPS

Gekürt

Tina Punzel ist von den Aktiven, Trainern und Experten des Fachausschusses zur „Wasserspringerin des Jahres 2014“ gewählt worden.


Überraschend

Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in Berlin belegte der DSC einen sehr guten zweiten Platz hinter Berlin. In den Finals um den Kürpokal konnte Martin Wolfram überraschend den Wettbewerb vom 3-m-Brett gewinnen, vom Turm wurde er Zweiter. Bei den Frauen erreichten Kristin Syrbe und Tina Punzel vom Turm die Plätze zwei und drei, Josefin Schneider holte Bronze vom 1-m-Brett.

Talentiert

Bei der Talentiade der Jahrgänge 2004 bis 2008 zeigten die jüngsten Nachwuchsspringer in der heimischen Halle schon sehr gute Leistungen. Am erfolgreichsten waren dabei Cora Schiebold (2007) mit Gold, Sonja Thulke (2007) mit Silber sowie Elisabet Jagkof (2004) und Conrad Ziechner (2006) mit Bronze.


Silbern
Beim 32. Diving Meet in Lund (Schweden) gewann Karl Schöne mit einer sehr guten Leistung vom Turm die Silbermedaille in der B-Jugend. Elisa Kristin Wagner und Ludwig Schäl verpassten das Podest als jeweils Vierte vom 3-m-Brett bzw. 1-m-Brett nur knapp.

 

Das komplette Heft ist hier zu finden.

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