Willkommensfrühstück beim DSC

Erstellt von sh Verein Leichtathletik Wasserspringen 24.08.2016

Olympia-Rückkehrer berichten von Rio

Mit einem Willkommens-Frühstück hat der DSC am Mittwoch seine Olympioniken wieder daheim begrüßt. Tina Punzel, Martin Wolfram und Jenny Elbe sowie Trainer Boris Rozenberg berichteten von ihren Erlebnissen und zogen ein sportliches Fazit der Wettkämpfe. 

Tina: "Das olympische Dorf war tatsächlich ein wenig chaotisch und für uns Wasserspringer war vor allem die Grünfärbung des olympischen Beckens ein Problem. Aber wir haben versucht, daran nicht zu denken. Mit meinen sportlichen Ergebnissen bin ich im Nachhinein nicht ganz unzufrieden. Beim Synchronspringen war mehr drin, weil auch die anderen Fehler gemacht haben. Im Einzel habe ich schon die Nervosität gespürt, das erste Mal einen olympischen Einzelwettkampf zu springen. Ärgerlich war im Halbfinale einfach, dass ausgerechnet mein eigentlich bester Sprung daneben ging. Aber die Wettkämpfe haben Lust gemacht, nochmal zu Olympia zu fahren und das alles nochmal zu erleben.

Mit wem Tina künftig synchron springt und welche Disziplinen demnächst Priorität haben, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. "Nora wird sich demnächst entscheiden, ob sie weitermacht, aber sie wird sicher nicht mehr den olympischen Zyklus durchmachen. Daher werden wir sicher irgendwann nach einer neuen Partnerin Ausschau halten", sagte Tina.

Boris Rozenberg ergänzte: "Für Tina und Christina Wassen wird auch das Turm-Synchronspringen wichtig, denn da haben wir international einfach sehr gute Chanchen, vorn mitzuspringen."

Martin Wolfram: Es sind Tränen geflossen, aber in einem olympischen Finale gibt man nicht auf."

Martin schilderte noch einmal den Verlauf seines Turm-Wettkampfs und die Schulterprobleme: "Ich bin mit dem Wettkampf sehr zufrieden. Ich hatte unverhofft sogar die Aussicht auf eine Medaille, damit hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet. Im Halbfinale bekam ich Schmerzen in der Schulter, so dass wir sogar darüber nachgedacht haben: machen wir weiter oder nicht. Es sind Tränen geflossen und ich habe ein paar Tabletten geschluckt. Ich wollte es unbedingt. Wenn man in ein olympisches Finale kommt, kann man nicht aufgeben, das geht einfach nicht. Es war schön, dass ich danach so viel Anerkennung bekommen habe und das Endergbnis war für mich dann auch die Bestätigung dafür, dass ich es würdig war, in diesem Finale zu stehen."

Jenny Elbe: "Ich habe mir alles ganz anders vorgestellt."

Ein wenig enttäuscht zeigten sich alle drei Sportler vom olympischen Dorf bzw. der Organisation. "Ich habe mich anfangs gar nicht wie bei Olympia gefühlt. Es war recht abenteuerlich und vieles chaotisch. Aber es bleiben auch die tollen Erinnerungen an die gigantische Stimmung im Leichtathletik-Stadion.

Als 13. im Vorkampf auszuscheiden, war extrem unglücklich. Aber ich habe den Wettkampf mit meinem Trainer und auch dem Bundestrainer ausgewertet und wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Ich konnte die Technikumstellung nicht so schnell umstellen, wie erhofft. Daran werden wir weiter arbeiten. Ich habe zum Ende der Saison hin dann nicht mehr das gemacht, was am Anfang gut geklappt hatte."

Boris Rozenberg: Beklaut im olympischen Dorf

Als einziger erschien Boris Rozenberg nicht im Nationaltrikot - aus einem einfachen Grund: "Es wurde mir in Rio geklaut. Ich war joggen und als ich zurückkam, waren einige meiner Klamotten weg, Sehr schade."

Der Trainer von Tina, Martin und Sascha fand dann auch noch einmal einige Worte zum Einzelwettkampf von Sascha (9.), der von Rio direkt zu seinem kleinen Sohn und seiner Frau nach Aachen gereist war. "Sascha wollte unbedingt eine Medaille, daher ist er im Einzelwettkampf volles Risiko gegangen. Vielleicht hätte ich ihn da etwas bremsen sollen. Aber ich bin sehr dankbar, dass wir gemeinsam diesen Weg gegangen sind und er mir nochmal die Chance gegeben hat, mit ihm gemeinsam in einem olympischen Finale um Edelmetall zu kämpfen."

Während Jenny sich erst einmal in den Urlaub verabschiedet, bleiben Tina nur einige Tage, bis ihre Ausbildung bei der Bundeswehr beginnt. Martin wartet derweil die ärztlichen Untersuchungen ab. "Ich hoffe, dass es nichts derart Schlimmes ist, dass ich wieder operiert werden muss." Wir drücken die Daumen !!

Abteilungsleiter Günther Rettich bedankte sich noch einmal für den tollen Empfang, den die kleinen Wasserspringer am Flughafen mit den Trainern organisiert haben und lobte den guten Zusammenhalt in der Abteilung.

Gerd Töpfer sprach als Abteilungsleiter Leichtathletik noch einmal an, dass es sehr schade war, dass Lars Hamann den Sprung nach Rio knapp verpasst hatte. "Unser Ziel ist es immer, zwei Sportler zu Olympia entsenden zu können. Das werden wir uns auch für Tokio vornehmen. In der U14 bis U18 hat sich sehr viel entwickelt, was die Leistungsdichte angeht. Das macht Hoffnung."

DSC-Vizepräsident Lars Rohwer schickte die Sportler mit kleinen "Entspannungs-Geschenkpaketen" in die Erholungsphase und bedankte sich noch einmal bei allen vier Athleten, dass sie den DSC bei Olympia würdig vertreten haben.

 

 

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