Jonas Wagner überrascht mit Titel und EM-Norm

Erstellt von sh Leichtathletik 21.02.2021

Karl Bebendorf läuft zu Bronze

  • Foto: Benjamin Heller

Was für eine Flugshow!!

Dresden hat nach acht Jahren wieder einen Deutschen Hochsprung-Meister! Jonas Wagner gewann am Sonntag bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund überraschend seinen ersten Titel. Der 23-Jährige schraubte seine persönliche Hallen-Bestleistung um sechs Zentimeter auf 2,28m hoch und knackte damit auch die Norm für die Hallen-Europameisterschaften! Zuletzt hatte Matthias Haverney 2013 einen Deutschen Titel im Hochsprung nach Dresden geholt – wie Jonas unter Trainer Jörg Elbe. „Es war ein Traumwettkampf heute für mich. Ich bin mit keinen großen Erwartungen nach Dortmund gefahren, wollte einfach einen guten Wettkampf abliefern. Als ich bei 2,26m im dritten Versuch der einzig Verbliebene im Wettkampf war, dachte ich mir: Jetzt liegt es nur noch an dir“, berichtete er freudestrahlend. „Dann habe ich natürlich auch die 2,28m auflegen lassen, denn wann hat man schon mal die Chance, Hallen-EM-Norm zu springen“, sagte Jonas, der nun auch mit einem Auge nach Tokio schaut. „Die Olympianorm liegt bei 2,30m, das ist nicht so weit entfernt. Also, warum soll ich nicht von Olympia träumen.“

Zuhause in Dresden zitterte Trainer Jörg Elbe am Livestream mit: „Wahnsinn, der Jonas! Dass er eine gute Form hat, wussten wir. Das Problem, dass ich krank zu Hause war, konnten wir sehr gut lösen. Die Konferenz-Betreuung mit Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen über Handy lief hervorragend. Was ich am Livestream gesehen habe, konnte ich sofort in die Korrektur einbringen. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und entschieden. Aber letztendlich hat es Jonas mit drei neuen Bestleistungen innerhalb des Wettkampfes ganz toll gemacht. Ich hoffe, dass er jetzt auch in den Bundeskader aufgenommen wird“, sagte Jörg Elbe.

Damit zwei DSCler bei der Hallen-EM

Jonas leistete ich bis zur Höhe von 2,22m keinen Fehler und überquerte dann als Einziger die 2,26m im dritten Versuch. Danach ließ der Physikstudent die Hallen-EM-Norm von 2,28m auflegen, die er im letzten Versuch ebenfalls schaffte. Für den DSC-Athleten ist es nach Bronze bei den Freiluft-Titelkämpfen 2020 der bislang größte Erfolg seiner Karriere. Nun wird er im März in Torun erstmals an internationalen Titelkämpfen bei den Erwachsenen teilnehmen.

Titelfavorit Mateusz Przybylko (Europameister von 2018) schied in Dortmund dagegen frühzeitig aus, er überquerte diesmal nur 2,10m.

Die zweite Medaille für den DSC holte Karl Bebendorf. Über die 1500m lief er in 3:43,77min zu Bronze. Auch Karl Bebendorf hatte bereits zuvor die Norm für die Hallen-EM geknackt. "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, es ist ja nicht mehr meine Spezialstrecke. Mir war es wichtig, den dritten Platz sicher nach Hause zu laufen, um die EM-Teilnahme zu sichern. Ich werde nach Torun fahren, auch wenn ich mir dort nicht die Mega-Chancen ausrechne. Aber es ist einerseits eine große Motivation für das weitere Training und andererseits weiß ja keiner, ob Olympia stattfindet und dann hätte ich das zweite Jahr in Folge keinen internationalen Wettkampf-Höhepunkt gehabt", sagte uns Karl.

Pascal Boden liefert starkes Dreisprung-Debüt ab

Eine starke Leistung zeigte in Dortmund zudem unser erst 18-jähriger Dreispringer Pascal Boden. Bei seinen ersten Titelkämpfen bei den Erwachsenen steigerte der deutsche U20-Meister seine Bestleistung auf 14,99m und wurde damit Sechster. "Er hat sich bei seinem ersten Start bei den Großen gut verkauft und einen schönen Wettkampf gemacht. Mehrere Sprünge lagen im Bestleistungsbereich - zwar leider ganz knapp keine 15m, aber dennoch eine sehr gute Hallensaison", schätzte Trainerin Claudia Marx ein.

Aus ihrer Trainingsgruppe liefen zudem Emilia Grahle und Kevin Joite die 400m. Emilia lief im Halbfinale eine56,17 sec und wurde damit Vierte. "Sie sollte bei den Erwachsenen lernen und einen guten Abschluss der Hallensaison haben. Leider hat sie sich nach 180m leicht am Beuger verletzt."

Kevin Joite kam nach 47,91 sec als Dritter seines Halbfinals ins Ziel und konnte sich als Vorjahressieger nicht für den Endlauf qualifizieren. "Es war kein guter Tag für ihn, er hatte Schwierigikeiten mit der Bahn und der Druck, nur als Vorlauf-Erster ins Finale zu kommen, war sehr hoch", schätzte Claudia Marx ein.

Simon Wulff trat über die 60m an und wurde in 6,92 sec Achter seines Vorlaufes ohne Chance auf den Endlauf. "Ihm fehlten die Wettkämpfe in der Halle, er wollte sich aber trotzdem zeigen. Da er Anfang Januar auch noch muskuläre Probleme hatte, sind wir erst einmal zufrieden, dass er gut durch das Rennen gekommen ist. Der Sommer ist wichtiger und wir hoffen auf eine gute Vorbereitung", schätzte sein Coach Stefan Poser ein.

 

Alle weiteren Ergebnisse aus DSC Sicht folgen.

Bericht der DNN zum Sieg von Jonas

MDR-Bericht von der DM

Kurzbericht im MDR Fernsehen

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